Am Montag, den 20. Oktober, findet zu Ehren des hl. Wendelin ein Gottesdienst statt, und zwar bei trockener Witterung um 18.00 Uhr an der Kapelle auf der Buchel, bei Regen um 19.00 Uhr in der Frauenkapelle.
Wann erstmals eine Kapelle auf der Buchel errichtet wurde, ist nicht bekannt. Für 1731 ist jedenfalls eine Spende für deren Unterhalt belegt. Die Buchel war damals noch nicht bewaldet und diente als Viehweide. Der heilige Wendelin ist der Patron der Hirten und Herden, Schäfer und Bauern sowie des Viehs. So lag es wohl nahe, ihm die Kapelle zu weihen. 1907/08 wurde sie auf Anregung des Oberdorfer Verschönerungsvereins in der Form eines kleinen Barocktempels neu errichtet. Bauern leisteten unentgeltliche Fuhrdienste, einige Handwerker verzichteten ganz oder teilweise auf ihren Lohn. Dennoch beliefen sich die Baukosten auf 8.000 Mark, die durch Spenden aufgebracht wurden. Die Wendelinsfigur und den Leuchter stiftete der Apotheker Asmus. Bereits 1922/23 musste die Kapelle wegen starker Feuchtigkeitsschäden abgetragen und nochmals neu aufgebaut werden. Die Baukosten betrugen damals, in der Zeit der Hyperinflation, knapp 19 Milliarden Mark, die ebenfalls durch Spenden aufgebracht wurden. Der Heimatverein kümmert sich schon viele Jahre um die Betreuung und den Blumenschmuck der kleinen Kapelle. Derzeit wird diese Aufgabe mit viel Herzblut von der Familie Bayrhof wahrgenommen.
Text: Kornelia Hieber
Fotos: Franz Bockhart

Memmingen – Plötzlich wird es still in der alten Kramerzunft am Weinmarkt. Dann ertönt eine Stimme von oben. Die reich verzierte Holzdecke beginnt zu erzählen: von den Zwölf Artikeln, die hier 1525 von den Bauern formuliert wurden und die als erstes Grundrechtsdokument Europas gelten. Mit dieser eindrucksvollen Licht- und Toninstallation tauchten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Stadtmuseums Marktoberdorf und Mitglieder des Heimatvereins Marktoberdorf in die Geschichte ein.
Der Jahresausflug führte die Gruppe nach Memmingen, wo derzeit die große Bayernausstellung „Projekt Freiheit – Memmingen 1525“ zu sehen ist. In zwei Führungen erfuhren die Teilnehmenden, wie die Forderungen nach Freiheit, Mitbestimmung und Gerechtigkeit im Bauernkrieg ihren Anfang nahmen. Die Ausstellung zeichnet die Entstehung der „Zwölf Artikel“ nach und macht diesen historischen Moment durch multimediales Storytelling, barrierefreie Angebote und interaktive Stationen für alle Besuchergruppen lebendig erlebbar.
Einen besonderen Eindruck hinterließ auch der Besuch der Kramerzunft, wo eine Licht- und Toninstallation die historische Stube selbst „sprechen“ lässt. Ergänzend erkundete die Gruppe die Museen im Antonierhaus: das Antoniter-Museum mit seiner Spitalgeschichte sowie das Strigel-Museum mit Kunstwerken der Memminger Künstlerfamilie. Bei einem gemeinsamen Mittagessen klang der Ausflug gesellig aus.
Die Marktoberdorfer Museumsaufsichten und Mitglieder des Heimatvereins vor dem Antonierhaus in Memmingen
beim Jahresausflug 2025
Text und Foto: Josephine Berger
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