Der diesjährige Jahresausflug führte uns in den archäologischen Park Cambodunum in Kempten und war rundherum gelungen: Wir hatten Kostümführungen gebucht und begaben uns in zwei Gruppen auf die Spuren der alten Römer. Im Tempelbezirk erhielten wir einen Überblick, wie die Stadt Cambodunum wohl einmal ausgesehen hat, wann sie errichtet und besiedelt wurde, sowie über die Ausgrabungen und die Rekonstruktionen. Spaß machte uns unsere Führung auch deshalb, weil wir ganz viel mitmachen durften: Im Herkulestempel wandelten wir singend um den Altarraum der Götterstatue. – „Aber Vorsicht, den Tempel immer mit dem rechten Fuß zuerst betreten, sonst passiert ein Unglück!“ warnte unsere Führerin. Sie veranschaulichte auch, wie die Priester aus den Eingeweiden von Opfertieren ablasen, ob die Götter der Stadt wohlgesonnen waren.

Wir knackten das Rätsel eines römischen Steck-Schiebe-Schlosses und wir grüßten die Statue des Kaisers Octavian im Park stilecht mit „Salve Auguste!“.

Am meisten beeindruckten uns die Ausgrabungen der kleinen Thermen, die durch einen hallengroßen Überbau geschützt sind. Unsere Frauen begeisterten sich für die zum Teil rekonstruierten Wandornamente und für filigrane Schmuckstücke aus den Badebecken. Die Männer interessierten sich sehr für die ausgeklügelte Technik der Fußboden- und Wandheizung. Und wer wollte schon immer mal probesitzen auf römischen Latrinen? Zwei von uns durften das!

Text und Fotos: Kornelia Hieber

 

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