Im Hardt, ein alter Oberdorfer Flurname nördlich der Kurfürstenallee, steht bereits seit ca. vier Jahrzehnten ein Feldkreuz. 1983 schnitzte Edi Baumgartner einen Christuskörper nach einem Vorbild der Schnitzschule Elbigenalp im Lechtal .Er erstellte ein großes Feldkreuz und nannte den Platz eine Oase der Stille und Einkehr. Der freie Blick über die Lindenallee in die Allgäuer Berge oder nach Westen, ein Sonnenaufgang mit wechselnden Wolkenfarben verschaffen zu allen Jahreszeiten Entspannung und Beruhigung.

Edi Baumgartner (1927-2010) war ein begnadeter Marktoberdorfer Hobbyfotograf mit großer Experimentierfreude und hohem künstlerischem Niveau. Mit seiner „Hasselblad“ konnte er besondere Stimmungen einfangen und einmalige Kostbarkeiten generieren. Einige bibliophile Kunstwerke vom Verlag Schnitzer sind mit seinen Bildern ausgeschmückt; z.B. „Allgäuer Elegie“, „Hier leben“, „St. Martin“, „die Lindenallee“ und andere.

Leider hielt der Korpus den Unbilden des Allgäuer Wetters nicht lange stand. Edi Pihusch, damals Leiter der Schnitzschule Marktoberdorf, fertigte 1990 einen neuen Korpus nach dem gleichen Modell. Josef Neumann fertigte das passende Kreuz mit dem entsprechenden Schutzdach. Trotzdem machten sich mittlerweile ernsthafte Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Der Heimatverein Marktoberdorf e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, das besondere Kunstwerk restaurieren zu lassen. Luis Bayrhof, gelernter Kirchenmaler, Heimatvereinsmitglied und aktiver Helfer, gelang es den ursprünglichen Glanz und die Ausdrucksstärke wieder aufleuchten zu lassen. Zur Freude vieler Spaziergänger die das Hardt und die Lindenallee genießen.

Wie viele Bitt- und Dankgebete mögen hier schon gen Himmel gerichtet worden sein?

Das ist auch heute noch so. Frische Blumen und brennende Lichtlein am Sockel geben davon Zeugnis. Eine Ruhebank lädt zu Besinnung und Beschaulichkeit ein. Sie ist bei schönem Wetter selten leer.

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